Social Signals: Relevant für das Ranking?

RANKING

Lesezeit – 4 Min.

In den sozialen Netzwerken werden pro Sekunde wahrscheinlich mehr Likes für Beiträge vergeben, als weltweit Kinder geboren, Abschlüsse gemacht oder Kilometer mit dem Auto zurückgelegt werden. Diese Interaktionen müssen sich doch auch für die Suchmaschinenoptimierung nutzen lassen, oder?

Was sind Social Signals?
Welche Arten von Social Signals gibt es?
Haben Social Signals einen Einfluss auf das Ranking?
Likes, Kommentare und Co. für SEO nutzen
Studien zu Social Signals
Die Macht der sozialen Signale

Social Signals beschreiben die Interaktionen, die Nutzer mit einer bestimmten Webseite durchführen – Shares, Likes, Kommentare und Empfehlungen gehen den meisten fast schon reflexartig von der Hand. Aus diesem Grund ist es wenig verwunderlich, dass auch Google sich für diese sozialen Signale interessiert. Kann man sie vielleicht auch für die SEO ausnutzen?

Haben Sie sich jemals gewundert, warum Influencer aller Art ihre Anhänger so oft dazu auffordern, „es in die Kommentare“ zu schreiben? Zugegeben, manche interessieren sich bestimmt tatsächlich dafür, ob ihre Follower eine gute Woche hatten oder was bei ihnen unter dem Weihnachtsbaum lag.

Meist jedoch wird die Interaktion durch sogenannte Social Signals mehr wertgeschätzt als diese Informationen. Auch für die Suchmaschinenoptimierung können die Impulse äußerst förderlich sein.

Doch welche Interaktionen zählen sich eigentlich zu den Social Signals und inwiefern lässt sich mit ihnen ein Ranking beeinflussen? Diesen Fragen widmen wir uns im folgenden Artikel!

Der Kern sozialer Netzwerke sind nicht ihre Inhalte, sondern ihre Interaktionen. Ein Beweis hierfür sind, zum Beispiel, die hektischen Fingerzeige auf die Infobox, die die Aufforderung zahlreicher Youtuber/-innen begleiten, sich doch in den Kommentaren auszutauschen. Kommentare, Likes, Empfehlungen und Shares bilden gewissermaßen das Währungssystem, das die allermeisten Plattformen beherrscht.

Die „sozialen Signale“ können Auskunft über die Emotionen und sozialen Beziehungen der Nutzer geben, aber gleichzeitig auch über das allgemeine Bild einer Webseite oder einer Marke. Allein aus diesem Grund ist es wichtig, Social Signals bei sämtlichen digitalen Werbemühen zu berücksichtigen. Eventuell gibt es jedoch noch einen interessanten Aspekt, auf den sich die Signale positiv auswirken können: Immer wieder entspinnen sich Diskussionen darüber, ob Social Signals nicht auch in die Positionierung im Google Ranking einfließen.

Wie genau der Google-Algorithmus agiert, wird auch die beste SEO-Agentur nicht so leicht herausfinden. Obwohl sich zahlreiche Strategen des Digitalmarketings mit ihren Thesen vermutlich schon sehr nahe an die tatsächliche Funktionsweise der Google-Suche heranbewegen, bleiben die genauen Rankingfaktoren geheim.

So werden auch Social Signals rege diskutiert: Können Kommentare und Likes eine Website tatsächlich im Ranking nach oben stupsen? Oder ist jede Beschäftigung mit ihnen (aus SEO-Sicht) verschwendete Liebesmüh?

Wie so häufig bei Theorien, lässt sich auf diese Frage keine eindeutige Antwort geben. Tatsache ist, dass die Signale der entsprechenden Plattformen sich tatsächlich auf das Ranking auswirken können. Doch ist ihre Bedeutung unter Umständen nicht so essentiell wie die von Backlinks oder umfangreiche, hochqualitative Inhalte. Studien gibt es zu Social Signals als Rankingfaktor etwa von den wegweisenden Plattformen Moz und Searchmetrics.

Beide kommen zum Schluss, dass Interaktionen sich sehr wohl auf das Ranking auswirken – Moz stuft sie sogar als ziemlich wichtigen Faktor ein. Allerdings zeichnet die von Searchmetrics durchgeführte Studie ein etwas anderes Bild. Da viele gut positionierte Seiten auch ohne Social Signals auskommen, kann es sich nicht um einen nicht außer Acht zu lassenden Faktor handeln. Doch allem Anschein nach bieten die sozialen Signale ein kleines Plus an SEO-Kraft, das sich als ganz nützlich erweisen kann.

Dass Social Signals sich auch auf die Positionierung in der Ergebnisliste auswirken können, führt dazu, dass auch viele SEO-Agenturen sich ihnen zuwenden – dies lässt sich etwa auch im SEO Contest 2020 zum Keyword SandstrandSEO beobachten, wo zahlreiche Teilnehmer mit Social-Media-Profilen und eingebundenen Kommentarfuktionen experimentieren.

Allerdings sollte zunächst noch einmal betont werden, dass Google die Bedeutung der Social Signals für die Suchmaschinenoptimierung nicht selbst bestätigt hat. Hierbei handelt es sich lediglich um einen Versuch, die geheimen Rankingfaktoren des Suchmaschinenriesen zu entschlüsseln.

Trotzdem lassen sich eindeutige Vorteile für die Arbeit eines Suchmaschinenoptimierers erkennen, die eventuell nicht direkt mit dem eigentlichen Ranking zu tun haben. Wird ein Beitrag oder ein Profil häufig geliked, kommentiert oder auch geteilt, kommt ihm selbstredend viel Aufmerksamkeit zu. Das geschieht teilweise direkt – zum Beispiel beim Teilen oder aufgrund der Tatsache, dass Netzwerke wie Facebook zum Beispiel den Assoziierten eines Nutzers anzeigen, dass er mit einem Beitrag interagiert hat – oder indirekt dadurch, dass Algorithmen das Nutzerverhalten auswerten und Beiträge oder Profile weiteren Nutzern empfehlen, die ein ähnliches Interesse aufweisen.

Das Brandbuilding in den sozialen Medien scheint also fast von allein zu passieren. Gleichzeitig weist eine rege Interaktion auf den Social-Media-Kanälen einer Webseite auch auf deren Popularität hin und kann von Google als Zeichen ihrer Relevanz gedeutet werden.