TikTok: Warum die Plattform
mehr ist als ein Hype

Wer mit offenen Augen durch die (Netz-)Welt geht, ist an TikTok sicherlich nicht vorbeigekommen. Die Plattform, die Nutzern das Posten kurzer Clips erlaubt, hatte sich in der vergangenen Zeit hauptsächlich einen Ruf als Sprachrohr der Jugend etabliert. Dass TikTok jedoch auch ein nützliches Marketinginstrument sein kann, wollen wir heute belegen!

TikTok kann mit rund 800 Millionen aktiven Nutzern im Monat auf einen durchaus imposanten Aufstieg zurückblicken – obwohl die Plattform in Ihrer jetzigen Form erst seit 2018 existiert. Warum Sie genau jetzt auf den Zug aufspringen sollten, um Ihren Marketing-Erfolg anzufeuern, verrät Ihnen dieser Artikel.

TikTok Marketing: Ein Hoch auf die Jugend!

Die Gerüchte sind wahr: TikTok, das „Videoportal für die Lippensynchronisation von Musikvideos und anderen kurzen Videoclips“ (Zitat Wikipedia) wird laut Studien tatsächlich vorrangig von sehr, sehr jungen Menschen benutzt. Rund 69 Prozent der Nutzer befinden sich irgendwo zwischen ihrem 16. und 24. Lebensjahr.

Für gewöhnlich ist es  in etwa diese Altersgruppe, die über aktuelle Trends bestimmt – kein Wunder also, dass das Netzwerk  mit rasendem Tempo weiterwächst und sich nun so langsam immer mehr Nutzer außerhalb der Gen Z zwischen Katzenvideos, Lipsyncs und wirklich informativen Beiträgen tummeln.

Um dieser Altersgruppe die Berührungsängste zu nehmen, setzte TikTok in letzter Zeit auf Werbung, welche die eher weniger berüchtigten Ecken der Plattform beleuchten sollte; so etwa durch den Hashtag #learnwithtiktok, eine Hommage an die zahlreichen Wissenschaftsclips, die teils von namhaften Persönlichkeiten wie Neil deGrasse Tyson erstellt werden.

Natürlich fand nicht nur die Wissenschaftsbranche ihren Weg zu der Hype-Plattform – auch zahlreiche Unternehmen haben ihren Nutzen jäh erkannt, auch wenn ihre Präsenz noch bei Weitem nicht mit der bei Facebook oder Instagram vergleichbar ist. Und genau aus diesem Grund widmen wir uns an dieser Stelle den zahlreichen Marketing-Vorteilen, die sich jetzt für Ihr Unternehmen ergeben!

Was macht TikTok so beliebt?

Natürlich ist es noch früh, um der chinesischen App eine Mammut-Karriere á Facebook zu prophezeien. Doch ist nicht zu leugnen, dass Zahlen wie 13,4 Milliarden Views pro Monat im Jahre 2020 (circa doppelt so viele wie im Jahr zuvor) und rund 10,7 Millionen Nutzer innerhalb Deutschlands eine deutliche Sprache sprechen. Gleichzeitig veröffentlichen ganze 34 Prozent der Nutzer jeden Tag neuen Content, weshalb sich die Plattform in rasendem Tempo weiterentwickelt. Aber warum? Was genau macht das soziale Netzwerk, um User so effektiv einzubinden?

Natürlich trifft allein die Darreichungsform der Inhalte exakt den Zeitgeist der meisten Internetnutzer. Maximal 60 Sekunden stehen Nutzern zur Verfügung – Content Creators sehen sich dementsprechend gezwungen, ihre Audienz mit möglichst wenig Drumherum zu überzeugen. Da die Aufmerksamkeitsspanne der meisten User im Internet normalerweise nicht viel mehr Zeit bietet und Videoinhalte besser geeignet sind, um Informationen zu vermitteln, erscheint das Grundkonzept der Plattform besonders effizient. (Exkurs zu Youtube SEO? Hier klicken!)

Auch die verschiedenen Challenges, die auf TikTok kursieren, tragen ihren Teil zu einer aktiven Community bei – und finden aufgrund ihrer großen Beliebtheit teils sogar ihren Weg in andere Formate wie (Online-)Redaktionen oder gar das Fernsehen. Ein richtiges Novum in der Social-Media-Welt stellt vor allem der Pool vorgefertigter Sounds dar: Eine riesige Bandbreite kurzer Audioclips mit Running-Gag-Charakter, aus denen sich Nutzer nach Lust und Laune Hintergrundmusik oder –geräusche für ihre Videos auswählen können, bieten die optimale Inspirationsquelle für die Erstellung von Content. Mithilfe dieser Sounds ist es so auch Unternehmen möglich, problemlos einen einfachen Zugang zu ihrer Zielgruppe zu finden.

Strategieplanung für TikTok: So nutzen Sie die Plattform für Ihren Werbe-Erfolg

1. Werbung schalten

Während Ads für Google, Facebook und Instagram bereits ganze Berufszweige hervorgebracht haben, nehmen die Werbeformate bei TikTok so gesehen erst Fahrt auf. Wer seine Zielgruppe vorrangig in der Generation Z verortet, sollte sich durchaus in diese Richtung umsehen.

Die klassischen Werbeformate, welche von der chinesischen Plattform angeboten werden, sind das TopView- und das Brand-Takeover-Format wie auch das In-Feed-Video. TopView bezeichnet ein Video, welches dem User sofort nach dem Öffnen der App angezeigt wird. So wird der Brand sogleich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Nutzer zugesichert.

Ähnlich sieht es auch bei dem Brand-Takeover aus: Hierbei handelt es sich um ein 3 Sekunden lang sichtbares Bild oder ein ähnlich kurzes Video, welches ebenso gleich nach dem Öffnen der App angezeigt wird. Der besondere Coup hierbei ist, dass dieses Format ganze 24 Stunden als einzige Werbung sichtbar bleibt.

Zusätzlich bietet sich das In-Feed-Video an, welches dem User auf seiner For You-Page begegnet. Ein riesiger Vorteil hierbei ist, dass sich die Werbung so nahtlos in den übrigen Content fügt und nicht sogleich als nervige Werbemaßnahme wahrgenommen wird. Um Werbung auf TikTok zu schalten, richten Sie zunächst das TikTok-Tracking innerhalb der Self-Service-Plattform ein. Im Anschluss können Sie ähnlich wie bei Google oder Facebook Ads Kampagnen und eine Gebotsstrategie erstellen.

2. Mehrwert liefern

Und jetzt nochmal alle im Chor: Qua-li-ty Con-tent! Natürlich sind informative und tatsächlich hilfreiche Beiträge auch auf der kurzweiligen Video-Plattform sehr gefragt. Der leichte Zeitdruck, der sich durch die maximale Länge von 60 Sekunden ergibt, erfordert kondensierte und appetitlich aufbereitete Informationen. Hier lässt sich auch wunderbar ein Call-to-Action verstecken – falls die Nutzer doch noch mehr Informationen brauchen. Sollte die Zeit mal nicht ausreichen, lässt sich dies aber auch zu Ihrem Vorteil nutzen. Spalten Sie ausführlichere Themen in mehrere Videos auf und erhalten Sie so die Neugier der Nutzer. Wer Part 1 schon interessant fand, wird definitiv für Part 2 wiederkommen!

3. Eine Challenge in Umlauf bringen

Das Schönste an TikTok ist eindeutig der Eifer, mit welchem die Nutzer auf Challenges anspringen. Dies nutzten bereits große Namen wie etwa der Getränkehersteller Punica für sich aus: Unter dem Hashtag #PunicaDance forderten sympathische, kleine Obstfreunde die Community zum Tanzen auf. Und auch Sie können bei der Gestaltung Ihrer Herausforderungen der Kreativität freien Lauf lassen. Die Challenge kann, aber muss nicht zwangsweise einen direkten Bezug zu Ihren Leistungen oder Ihrem Angebot herstellen – wichtig ist nur, dass sie Spaß macht. Auf diese Weise bietet sich Ihnen eine lukrative Möglichkeit dar, Ihre Brand Awareness zu steigern und potentielle Kunden an sie zu binden.

4. Duette, Stitches und noch viel mehr

TikTok bietet Nutzern verschiedene Möglichkeiten, nicht nur miteinander, sondern vor allen Dingen mit dem Content anderer User zu interagieren. So bleiben Likes und Kommentare nicht der einzige Austausch: Duette, sprich Videos, welche als Reaktion neben einem anderen Video gepostet werden können und der sogenannte Stitch, der das eigene Video an ein weiteres anfügt, sind gute Inspirationsquellen für eigenen Content und helfen zugleich, ein Unternehmen nahbar wirken zu lassen.

Außerdem haben Formate dieser Art den Vorteil, dass sie bereits auf einen kleinen TikTok-Erfolg anspielen und den Nutzern sogleich näher sind als vollkommen neu erstellter Content. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Sounds, die sich als Untermalung des eigenen Videos nutzen lassen. Wer sich mit TikTok befasst, wird schon bald die verschiedenen Semantiken lernen, welche die Sounds mit sich bringen, und kann sie so zu seinem eigenen Vorteil nutzen.

5. Werbeformate mit Challenges kombinieren

An dieser Stelle vermutlich bereits erwartet, aber trotzdem einer Erwähnung würdig, ist die Kombination der verschiedenen Spielarten. Der Versandhandel Otto hatte die Vorteile der Kombination aus Werbeanzeigen und Challenge in der Kampagne #MachDichZumOtto eindrucksvoll bewiesen.

Mit dem Hashtag wurden Nutzer aufgefordert, sich mit Spaß über sich selbst lustig zu machen – ein Erfolg, wie die rund 59.000 hochgeladenen Videos und 147 Millionen Views innerhalb von vier Wochen suggerierten. Aus diesem Grund beschließen wir diese Artikel mit einem Zitat von Sahra Al-Dujaili, Social Media Team Lead bei Otto:

„Vergesst alles, was ihr von anderen Plattformen wisst!“

TikTok bahrt nicht nur mit einem erfrischend anderen Konzept auf, sondern auch mit einem spezifischen Humor und einer ganz besonderen Community. Wer also Interesse daran hat, eine jüngere Zielgruppe zu erreichen, sollte die Plattform keineswegs aus den Augen lassen.