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GOOGLE ADS

Individualisierte Werbung abgeschafft
Neue Wege für Google Ads

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Lesezeit – 4 Min.

Googles Konsequenzen für mehr Privatsphäre: Tracking-Cookies ab 2022 eingestellt

Mal eben nach der Home Gym Ausstattung gegoogelt, schon wird man auf Facebook mit Fitness Ads geradezu erschlagen. So ein Erlebnis könnte für Nutzer bald Geschichte sein. Die Ära der Tracking-basierten Werbung neigt sich dem Ende, denn Googles individualisierte Werbung wird schon bald eingemottet.

Cookies & ihr schlechter Ruf
Die „Privacy-First Future“
FLoC – Die Cookiepocalypse?
Fingerprinting
Einfluss auf den Werbemarkt

Cookies & ihr schlechter Ruf

Google gab längst bekannt, Bedenken bezüglich der Privatsphäre seien immer mehr in den Fokus gerückt, weswegen Chrome zukünftig keine Third-Party Cookies mehr nutzen werde. Weiterhin würden keine ähnlichen Technologien mehr zum Einsatz kommen. Laut dem März Statement des Google Blogs bemerken 72 Prozent der Menschen, dass so gut wie alles was sie im Internet tun, von Werbefirmen getrackt wird. 81 Prozent sind der Meinung, dass die negativen Aspekte der Datensammlung die positiven überwiegen.

Beim Aufrufen einer neuen Webseite ist die Cookie Warnung eigentlich nie fern. Zumindest wenn diese im Browser eingestellt ist. Das Sammeln dieser Web Krümel genießt nicht gerade den besten Ruf. Third-Party Cookies ermöglichen über mehrere Seiten hinweg ein Tracking des Nutzers. Wer seinen Datenverlauf nicht regelmäßig löscht, erlaubt Cookies den Zugriff auf eine Ansammlung von persönlichen Daten. Werbetreibende nutzen diese Informationen um individualisierte Werbung zu schalten. Aber Cookies dienen nicht nur dem Sammeln sensibler Daten: Manche dienen auch nur der Authentifikation auf einer Webseite, beispielsweise um festzustellen ob ein User über einen bestimmten Account eingeloggt ist. Wer es genau nimmt, kann seine Cookie Einstellungen jederzeit anpassen und prüfen, welche Daten verarbeitet werden.

Die „Privacy-First Future“

Nun verabschiedet sich Google von Chromes Third-Party Cookies und reagiert damit auf Bedenken seitens der Nutzer, die sich vom Trackingverhalten immer mehr der Privatsphäre beraubt fühlen. Das Thema „Privacy-First“ soll seitens Google einen erhöhten Stellenwert bekommen. Die Idee ist, den Fokus auf Interessengruppen zu legen und nur noch Daten dieser zu verarbeiten. Dieses neue Konzept soll fast so gut funktionieren, wie es vorher durch Cookies ermöglicht wurde. Schon 2019 war seitens Google die Rede davon, die „Privacy Sandbox“ einzuführen. Den Anfang setze damals die Klassifikation der Cookies, als Reaktion auf die vermehrte Blockierung dieser. Die Ankündigung, das Tracking gänzlich abzuschaffen, versetzte die Onlinewelt damals schon in Aufruhr. Dennoch war eine Umstellung bezüglich sensibler Daten unumgänglich. Google muss sich schon lange juristischen Vorwürfen zum Thema Umgang mit Nutzerdaten widersetzen.

FLoC – Die Cookiepocalypse?

Abschaffung individualisierter Werbung hin oder her, ohne eine gleichwertige Alternative würde Google sich nur selbst schädigen: FLoC lautet das Zauberwort – Googles Alternative zu den Third Party Cookies. Diese mystische Abkürzung steht für „Federated Learning of Cohorts“. FLoC wird weiterhin interessenbasierte Werbung ermöglichen: Der Browserverlauf wird auf dem Gerät des Nutzers ausgelesen, die Daten verarbeitet und erst nach Zuteilung in die Kohorte für Dritte auslesbar weitergeleitet. Cookies sind dennoch nicht gänzlich abgeschafft. Googles mobiles Betriebssystem Android wird weiterhin Gebrauch von Cookies machen, was der individualisierten Werbung weiterhin genug Spielraum gibt. Schließlich ist der durchschnittliche Internetnutzer fast doppelt so lange mit seinem Handy online wie auf dem Desktop PC. Dennoch ruckelt FLoC ordentlich am Werbemarkt, da Googles Vormacht nun noch weiter ansteigt. Es herrscht Kritik, dass Google unter dem Deckmantel des Datenschutzes seinen Walled Garden weiter ausbaut. Der Konkurrenz bleiben weiterhin nur die Cookies, die bei Chrome nun wegfallen werden. Laut Netmarketshare laufen rund zwei Drittel des Surf Traffics über Chrome. Der Zugriff auf die Kohorten behält Google selbstverständlich inne. Ob das wegfallende Tracking nun wirklich erhebliches Chaos auslösen wird, lässt sich nur mutmaßen. Aber schon seit den ersten Ankündigungen um 2019 wurde Googles Aussicht auf 2022 spaßeshalber als Cookiepocalypse gehandelt.

Fingerprinting

Werden die Daten der Verbraucher nun wirklich besser geschützt? Auch ohne Third-Party Cookies ist ein Tracking via Browser weiterhin möglich. Das Browser-Fingerprinting erlaubt Betreibern weiterhin eine Menge persönlicher Nutzerdaten zu sammeln. Nutzer lassen sich dadurch eindeutig unterscheiden und das unabhängig vom Umgang mit den Cookies. Der Fingerprint macht webseitenübergreifend identifizierbar und benötigt im Gegensatz zu den Cookies keine Zustimmung, um Daten zu sammeln. Während für den Einsatz von Cookies eine Zustimmung nötig ist, fällt der Schritt beim Fingerprinting gänzlich weg. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) sieht in FLoC eine Erleichterung für das Fingerprinting: Je mehr Kohorten es gäbe, desto spezifischer würden sie; Langzeit Kohorten IDs würden Werbetreibenden noch mehr über Interessen verraten. Laut der Stiftung bietet FLoC Werbetreibenden leichtes Spiel, während die Datensicherheit kein Stück verbessert wird.

Einfluss auf den Werbemarkt

FLoC ist in einigen Ländern bereits im Testlauf, auch wenn das weltweite Erscheinungsdatum noch nicht ganz klar ist. Schon bald wird also jeder Chrome Nutzer ein Label auferlegt bekommen. Inwiefern diese Anpassungen dem Datenschutz zuträglich sind, wird sich zeigen. Für Googles Stellung auf dem Werbemarkt kann es nur zuträglich sein. Individualisierte Werbung ist weiterhin möglich, wenn auch nur noch über Kohorten. Auf diese Weise werden Daten werden weiterhin ausgewertet und nun sogar klassifiziert. In der Kritik zu FLoC ist immer wieder die Rede davon, dass der Wettbewerb und die Angebotsvielfalt darunter leiden könnten. Dennoch: Das Tracking auf der eigenen Webseite bleibt weiter möglich. Nur beim Wechsel auf andere Webseiten unterbindet Google bald den Einblick von Drittfirmen.

Gerüstet gegen den Ranking-Kannibalismus?

Wenn man das Kampfgelage unter mehreren Seiten verhindern will, sollte man die Anzahl der Seiten übersichtlich halten. Die Gefahr einer Dopplung minimiert sich dann von selbst.

Das Prinzip „Content ist King“ sollte nicht überreizt werden. Unnötig viele Inhalte bringen im zeitgemäßen SEO keinen Erfolg. Während früher gerne mal Keyword Stuffng genutzt wurde, führen solche Methoden mittlerweile eher ins Nirwana.

Die Nutzerfreundlichkeit steht immer mehr im Fokus. Für den Leser einer Seite machen doppelte Inhalte ebenso wenig Sinn, wie für die Suchmaschine. Da Suchmaschinen hauptsächlich im Sinne der Nutzer agieren, lassen sich darüber auch Regeln zur Vorbeugung von Keyword Cannibalism festlegen.

Regeln um dem Kannibalismus-Grauen zu entgehen:

  • Regelmäßige Keyword Analyse und Überprüfung der Inhalte
  • Einzigartiger Content, der nicht zu häufig aufgegriffen wird

So einfach diese Regeln auch klingen, so viel können sie letzten Endes doch ausmachen. Die Keyword Kannibalismus-Apokalypse ist leichter abzuwenden als zu beheben.

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