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Linkaufbau durch Blogkommentare – Geheimtipp oder Zeitverschwendung?

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Lesezeit – 7 Min.

Kommentare unter Blogbeiträgen haben als SEO Maßnahme ausgedient. Oder doch nicht? Zumindest vereinzelt finden sich unter Blogposts immer noch Kommentare, die für den erfahrenen SEO-Marketer schnell als absichtlich erzeugter Backlink zu identifizieren sind. Wir nehmen diesen Faktor genauer unter die Lupe und finden heraus, was das Schreiben und Verlinken von Kommentaren unter Blogs heute noch zum SEO beitragen kann.

Updates haben Kommentare als Rankingfaktor weniger wichtig gemacht
Kommentare als Teil eines organischen Linkbilds können sinnvoll sein
Verfasser profitieren von Kontakten in die Community und Traffic
Blogbetreiber profitieren von mehr Content und semantisch relevanten Keywords
Fazit: Lohnt sich Kommentieren als SEO Strategie?

Google Updates haben Blogkommentare als SEO Backlinks verändert

Blogkommentare waren lange Zeit als Backlink-Maßnahme beliebt. Webseitenbetreiber haben in der Blogosphäre gezielt nach solchen Kommentarbereichen gesucht, in denen die Verlinkungen aus den Kommentaren als do-follow Links gewertet wurden. Also als Links, die Google in die Bewertung des Linkprofils und damit in die Rankingfaktoren mit einbezieht. Auf inhaltliche Relevanz und Qualität wurde dabei kaum bis gar nicht geachtet, es ging einfach nur um die Masse der Links. Mehr Links, mehr Juice!

Und dann kamen Penguin und Panda, also die beiden Updates am Google Algorithmus, die speziell die Aufgabe haben, Spam und Black-Hat SEO zu bestrafen. Ein paar gute Bloglinks aus einem thematisch relevanten Umfeld und einem hochwertigen Blog sind dabei kein Problem gewesen, aber wer Linkspam betrieben hat, wurde durch das Update hart getroffen.

Danach hieß es, Blogkommentare seien als SEO-Maßnahme komplett wertlos. Aber stimmt das eigentlich?

Die Antwort ist: jein. Blogkommentare allein werden keine Webseite an die Spitze der Suchergebnisse befördern. Sie sind aber, maßvoll genutzt und bei richtiger Herangehensweise, eine gute Ergänzung zum Linkprofil. Und noch viel wichtiger: sie können dazu beitragen, Beziehungen in der Blogosphäre zu knüpfen, die durchaus langfristig hilfreich sein können.

Ein organisches Linkbild als Ziel: Thematisch relevante Blogkommentare und ihre Vorzüge 

Schauen wir zuerst kurz auf die technischen Aspekte von Blogkommentaren mit Links. Wie viel tragen Blogkommentare zum Linkjuice bei?

In den meisten Fällen wird das wenig bis gar nichts sein. Ein Großteil der Kommentarbereiche ist heute so eingestellt, dass die daraus gesetzten Links als no-follow markiert und damit von Google nicht als Rankingfaktor einbezogen werden. Selbst bei den wenigen Blogs, bei denen Links noch als do-follow markiert sind, hält sich der Effekt des Linkjuice in Grenzen.

Trotzdem ist es nicht verkehrt, ein paar solcher Links zu setzen. Denn wichtig für ein starkes Backlinkbuilding ist ein organisches Linkbild. Das bedeutet, dass die eigene Seite Links aus vielen unterschiedlichen Bereichen haben sollte.

Zum Beispiel:

  • Links von großen, bekannten Webseiten
  • Links von individuellen, kleinen Seiten
  • Forenlinks
  • Links aus Blogartikeln
  • Links aus Kommentarbereichen wie Blogkommentaren
  • Social Media Links

Man sieht also: der richtige Mix macht’s. Idealerweise sind diese Links außerdem themenrelevant und aus einer Good Neighborhood, also aus einem Umfeld, das nicht als Spam und Black Hat Seiten gewertet wird. Darunter sollten sich stärkere und auch schwächere Links befinden, denn bei einem natürlich entstandenen Linkbild sind ja auch nicht alle Links nur hyperstark.

Noch viel wichtiger als der direkte Rankingeffekt eines solchen Links ist allerdings die Funktion, die Blogkommentare mit Links auf sozialer Ebene haben.

Aus Sicht der Kommentierer

Für die Kommentarschreiber haben Blogbeiträge mit Links natürlich zunächst einmal die offensichtliche Funktion, mehr Besucher auf die eigene Seite zu lotsen. Selbst ein no-follow Link kann so indirekt zu einem leichten Einfluss im Rankingfaktor werden; denn wenn mehr Besucher auf die eigene Seite kommen und dort verweilen, wird das von Google durchaus gewertet.

Damit das funktioniert, sollte der entsprechende Blogkommentar allerdings gut sein, und kein Spam. Was kann man zum Artikel beitragen? Welche sinnvollen Fragen oder Ergänzungen fallen einem vielleicht ein? Wer beim Lesen eines Kommentars den Eindruck erhält, dass der Verfasser Ahnung vom Thema hat, fühlt sich wohl eher motiviert, mal auf der verlinkten Seite vorbeizuschauen. Und: man poliert den eigenen Ruf ein wenig auf. Als Experte wahrgenommen zu werden, der sinnvolle und für die User wertvolle Informationen zu einem Thema liefert, hat auch einen nicht zu unterschätzenden Wert.

Ebenfalls indirekt, aber wichtig ist die Tatsache, dass man über gute Kommentare mit dem Blogbetreiber und anderen Lesern ins Gespräch kommen kann. Networking heißt das Zauberwort und das sollte man nicht unterschätzen. Grade in einem Nischenthema kann es unheimlich lohnend sein, eine gute Beziehung zur Community aufzubauen. Man weiß nie, welche Gelegenheiten sich dort ergeben können oder ob man nicht vielleicht zufällig mit jemandem kommuniziert, der eine lohnende Kooperation anstoßen könnte. Und selbst wenn das nicht geschieht: gute Kontakte zur Community erlauben es, quasi Marktforschung direkt am Subjekt zu betreiben. Was wollen die Leute eigentlich? Welche Produkte, Services, Features oder Quality-of-Life Upgrades wünschen sie sich? Wer hier aufpasst, kann mit etwas Geschick der Konkurrenz vorauseilen und eine Marktlücke schließen.

Schließlich kommt auch noch dazu, dass diese Art Links zu setzen auch für Einsteiger recht leicht und günstig umzusetzen ist.

Die Vorteile zusammengefasst:

  • Mehr Besucher kommen auf die eigene Seite
  • Networking
  • Gelegenheiten zu Kooperationen
  • Insiderwissen aus der Community
  • Expertenruf
  • Einfach gemacht, für Anfänger geeignet
  • Günstig

Aus Sicht des Webseitenbetreibers

Auch für den Blogbetreiber haben Kommentare eine positive Wirkung für SEO. Dabei gilt natürlich weiterhin, dass die Kommentare hochqualitativ und kein Spam sein sollten. Am besten sollte der Kommentarbereich dazu moderiert werden, so das Spamkommentare, Kommentare mit unhöflichen oder nutzlosen Bemerkungen und dubiosen Links erst gar nicht dort auftauchen.

Werden jedoch gute, thematisch relevante Kommentare gepostet, die etwas zur Diskussion beitragen, werden diese von Google in gewisser Weise zum Content der Seite hinzugerechnet. Im Endeffekt bekommt man also ein bisschen Content umsonst.

Fast noch wichtiger ist aber, dass Kommentare auch Variationen des Keywords oder der Keywords aus dem eigentlichen Text enthalten können. Diese semantische Variabilität trägt dazu bei, dass Google den Zusammenhang des Textes auch zu den Begriffen besser erkennt, die im Text selbst aus Platzgründen eher nicht so oft vorkommen. Damit kann ein Blogbeitrag in den Ergebnissen weiter nach oben gelangen, obwohl er für ein bestimmtes Keyword gar nicht direkt optimiert ist.

Außerdem bedeuten längere, hochqualitative Blogkommentare, dass die Verfasser einiges an Zeit auf der Seite verbracht, den Beitrag gelesen und mit der Seite interagiert haben. Ebenfalls ein positives Signal an die Algorithmen der großen Suchmaschinen.

Die Vorteile zusammengefasst:

  • Kommentare als zusätzlicher, kostenloser Content
  • Semantisch verwandte Keywords pushen das Ergebnis
  • Verweildauer und Interaktion als Rankingfaktor

 

Fazit

Die Zeiten, in denen man mit haufenweise gesetzten Kommentarlinks das eigene Linkbild stärken konnte, sind eindeutig vorbei. Trotzdem tragen Blogkommentare auf direkte und indirekte Weise dazu bei, das eigene Ranking in den Suchergebnissen zu verbessern und – noch viel wichtiger – Traffic und Interaktion mit der eigenen Webseite zu erhöhen. Gerade für Neulinge im SEO Bereich kann es sich lohnen, solche Kommentare für das eigene SEO Konzept zu nutzen. Vorausgesetzt natürlich immer, dass die Qualität stimmt. Aber das sollte ja ohnehin immer der Fall sein, wenn es um gutes SEO geht.

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