Der Suchintention kommt eine Schlüsselrolle bei der Suchmaschinenoptimierung zu. Wer die Intention von Suchmaschinennutzern richtig bedient, macht nicht nur mehr Besucher auf seine Website aufmerksam, sondern kann diese auch besser halten. Auch Google orientiert sich an den Suchintentionen der Nutzer und versucht diese optimal zu erfüllen. Genügend Gründe also, um einen genauen Blick auf das Thema zu werfen.
Was versteht man unter der Suchintention? (Definition)
Hinter jeder gestellten Suchanfrage im Internet steckt eine Absicht. Beispielsweise möchte ein User sich zu einem Thema besser informieren oder verfolgt die Absicht, online einen ganz bestimmten Artikel zu kaufen. Diese Absicht wird als „Suchintention“ (engl. „Search Intent“) bzw. „Nutzerintention“ („User Intent“) bezeichnet.
Streng genommen müssen die Begriffe „Suchintention“ und „Nutzerintention“ nochmal differenziert voneinander betrachtet werden: Bei der Nutzerintention handelt es sich um die übergeordnete Intention, die mehrere verschiedene Suchintentionen (einzelne Suchanfragen) nach sich ziehen kann. Zum Beispiel hat jemand die Intention, ein Auto zu kaufen (Nutzerintention) und tätigt verschiedene Anfragen mit jeweils unterschiedlichen Suchintentionen, um herauszufinden, ob er/sie lieber ein E-Auto oder einen Benziner kaufen sollte, welche Händler es in der Nähe gibt und wer das beste Angebot zum besten Preis bietet.
Die Bedeutung der Suchintention für SEO, Google und Co.
Die Suchintention zu ermitteln ist nicht nur äußerst nützlich für Webseitenbetreiber. Auch Suchmaschinen wie Google haben ein Interesse daran, die Intention hinter eingegebenen Suchbegriffen (Keywords) zu ermitteln und bestmöglich dazu passende Suchergebnisse auszuspielen. Denn nur, wenn Nutzer schnell finden, wonach sie suchen, und die Ergebnisse für sie tatsächlich von Belang sind, werden sie die Suchmaschine weiterhin nutzen.
Dementsprechend wird Content, der die Suchintention berücksichtigt und erfüllt, auch als relevanter eingestuft und auf einem höheren Platz im Suchmaschinenranking angezeigt. Außerdem verstehst du deine Zielgruppe viel besser und kannst genauer auf ihre Bedürfnisse eingehen, wenn du über die jeweilige Suchabsicht Bescheid weißt.
Verschiedene Arten von Suchintentionen im Überblick
Um Such- bzw. Nutzerintentionen verstehen und einordnen zu können, gibt es verschiedene Kategorien. Google selbst unterscheidet in den Search Quality Evaluator Guidelines zwischen folgenden Arten von Suchintentionen:
- Know Simple: Bei Know-Simple-Anfragen sucht der User nach einer ganz spezifischen Information. Diese lässt sich leicht mit wenigen Sätzen beantworten.
Beispiel: „Wie groß ist das Brandenburger Tor?“; „Wetter heute“ - Know: Hier geht es ebenfalls darum, mehr zu erfahren. Im Gegensatz zur Know-Simple-Suchabsicht ist das Thema allerdings komplexer und es gibt meist keine eindeutige Antwort.
Beispiel: „Angela Merkel“; „Wie werde ich Millionär?“ - Do: Diese Arten von Suchanfragen verfolgen den Zweck, eine bestimmte Aktion auszuführen oder ein gewisses Ziel zu erreichen.
Beispiel: „Wochenplan Diät Rezepte“; „Game of Thrones Stream“ - Website: Die Intention einer Website-Suche besteht darin, eine spezielle Website oder eine einzelne Internetseite aufzurufen.
Beispiel: „Deutsche Bank Login“; „instagram“ - Visit-in-Person: Besonders, wenn nach Läden, Firmen oder anderen Orten in der Nähe gesucht wird, liegt häufig die Intention vor, einen persönlichen Besuch abzustatten.
Beispiel: „Tankstelle in der Nähe“; „FitX Fitnessstudio“
Außerdem gibt es Queries with multiple User Intents. Es kann beispielsweise vorkommen, dass eine Person sowohl weitere Informationen erhalten (Know) als auch eine Aktion (Do) durchführen möchte. Genauso kann es schwierig sein, einer Suchanfrage eine einzige Suchintention zuzuordnen. Entweder, weil tatsächlich mehrere Intentionen vorliegen oder, weil die Suchanfrage sich nicht eindeutig interpretieren lässt.
Eine gröbere Einordnung für verschiedene Suchintentionen liefert die vielfach zitierte Studie „Determining the informational, navigational, and transactional intent of Web queries” von der Pennsylvania State University. Diese unterteilt den Search Intent mit Verweis auf den Artikel „Understanding User Goals in Web Search“ (Danny Levinson und Daniel E. Rose) in 3 Kategorien:
- Informational intent: zielt darauf ab, Inhalte zu einem bestimmten Thema zu finden, um das Informationsbedürfnis der Suchenden zu stillen.
- Navigational intent: zielt darauf ab, eine Website oder Webseite zu besuchen.
- Transactional intent: zielt darauf ab, ein Produkt zu kaufen, einen Download zu tätigen oder eine andere Handlung auszuführen.
Die Überschneidungen zwischen den beiden Kategorisierungs-Modellen sind offensichtlich. So lassen sich die Google-Kategorien „Know Simple“ und „Know“ unter dem Begriff der „informationellen Suchintention“ zusammenfassen. Die „navigatorische Suchintention“ entspricht der angeführten „Website“-Suche und die „transaktionale Suchintention“ kann mit der „Do“-Kategorie verglichen werden.
Suchintention herausfinden: Tipps und Tricks
Die verschiedenen Arten von Suchintentionen zu kennen, kann hilfreich sein. Allerdings ist es in der Praxis gar nicht so einfach, die Intention hinter einer Suchanfrage zu ermitteln. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, die Suchabsicht herauszufinden oder zumindest besser abzuschätzen, was deine Kunden mit ihrer Suche bezwecken könnten.
Tipp 1: SERP-Analyse
Ein Blick auf die Suchergebnisseite verrät bereits viel darüber, was Nutzer möchten. Gib einfach ein für dich relevantes Keyword in die Suchleiste ein und schau dir genau an, welche Inhalte in den (oberen) Ergebnissen bei Google und Co. auftauchen. Handelt es sich um Blogposts? Dann liegt vermutlich ein Informationsinteresse vor. Werden Produkte angezeigt? Dann möchte der Nutzer wahrscheinlich etwas kaufen. Siehst du hauptsächlich Kundenrezensionen und Vergleiche? Dies deutet darauf hin, dass sich der Suchende zunächst besser informieren möchte, bevor er einen Kauf tätigt. Da Suchmaschinen sich ebenfalls an der Nutzerintention orientieren, erhältst du in den Top-Ergebnissen Hinweise darauf, was für deine Kunden relevant sein könnte.
Tipp 2: Long-Tail-Keywords und automatische Suchvorschläge
Keywords, die nur aus einem einzigen Begriff bestehen, sind oft schwierig zu deuten und können verschiedene Suchintentionen haben. Einfacher verständlich sind längere, spezifischere Keywords (Mid-Tail- oder Long-Tail-Keywords). Diese können mitunter auch direkte Hinweise auf die Absicht geben. Zum Beispiel liegt dem Keyword „Adidas Schuhe kaufen“ eine eindeutige Kaufabsicht zugrunde. Die Suchanfrage „Bodenfliesen selbst verlegen Anleitung“ hingegen passt sowohl zur „Know“- als auch zur „Do“-Kategorie. Hier wäre es nützlich, einen ausführlichen Ratgeberartikel zu verfassen und dem User zusätzlich eine Video-Anleitung mit an die Hand zu geben, um die Suchintention bestmöglich zu erfüllen. Möchtest du dich darüber informieren, wonach Nutzer bei bestimmten Keywords suchen, und mögliche Intentionen herausfinden, kannst du auch einfach die automatische Vervollständigung in der Suchleiste bei Google nutzen.
Tipp 3: Nutzerumfragen
Warum kompliziert, wenn es auch einfacher geht? Willst du genau wissen, was deine Zielgruppe für Absichten und Wünsche hat? Dann kannst du dir natürlich auch direktes Nutzerfeedback holen, indem du Kundenumfragen erstellst oder Rezensionen durchliest. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich in Online-Foren oder auf Social Media über häufige Fragen und Probleme zu informieren, die du mit deiner Website beantworten oder lösen kannst.
Wie lässt sich die Suchintention in die eigene SEO-Strategie integrieren?
Zu jeder guten SEO-Strategie gehört die Frage nach den Bedürfnissen der eigenen Zielgruppe und eine umfassende Keyword-Recherche. Bei der Auswahl der möglichen Suchbegriffe sollte darauf geachtet werden, dass nur relevante Keywords gewählt werden, die Sinn ergeben und deren Suchintention auch erfüllt werden kann. Eine kommerzielle Seite, der eine transaktionale Intention zugrunde liegt, macht nur dann Sinn, wenn es auch Produkte oder sonstige Inhalte gibt, die erworben werden können. Handelt es sich um informative Inhalte sollte das Thema klar eingegrenzt werden und zur übrigen Website und Unternehmensphilosophie passen.
Viele Keyword-Tools liefern direkte Informationen zur Suchintention, zum Beispiel SISTRIX oder Ahrefs. Dort kannst du dir sofort anzeigen lassen zu welcher Kategorie ein Keyword gehört oder, ob mehrere Suchabsichten vorliegen. Allerdings sollte diese Einordnung im besten Fall immer noch einmal selbst kritisch überprüft werden. Es darf nicht vergessen werden, dass es sich bei den Kategorien um grobe Einteilungen handelt, die nicht immer mit den tatsächlichen Nutzerintentionen übereinstimmen müssen.
Bei der Content-Erstellung ist es sehr wichtig sich am Search Intent zu orientieren und gezielt Inhalte für Kunden und Leser zu erstellen, damit diese von Google als relevante Inhalte eingestuft werden. Auch eine inhaltliche Analyse von Konkurrenzseiten bietet sich an. Es gilt, sich bestmöglich in User hineinzuversetzen und verstehen zu lernen, nach welchen Formen von Inhalten und Angeboten sie suchen.
Probleme und Chancen bei der Ermittlung der Suchabsicht
Leider kann die Suchintention nicht immer genau erkannt werden. Hier sind einige der Gründe, warum es schwierig sein kann, die exakte Suchabsicht herauszufinden:
- Für viele Suchanfragen gibt es mehrere Intentionen.
- Ein Begriff kann mehrere Bedeutungen haben. Dementsprechend fällt es schwerer die korrekte oder häufigste Nutzerintention zu ermitteln.
- Suchintentionen können sich mit der Zeit verändern. Darum muss erstellter Content stets aktuell gehalten werden.
- Auch Suchmaschinen und Algorithmen können Fehler bei der Deutung der Suchintention machen.
Trotz dieser Hindernisse lohnt sich die Herausarbeitung der Suchintention im Online-Marketing. Zu den positiven Effekten zählen:
- Bessere Nutzererfahrung durch relevantere Inhalte
- Längere Verweildauer von Nutzern auf der Website
- Höhere Conversion-Rate (z. B. Kauf eines Produkts, Anmeldung zum Newsletter etc.)
- Größere Kundenzufriedenheit und bessere Kundenbindung
- Mehr Sichtbarkeit im Suchmaschinenranking dank effektiver Optimierungsmaßnahmen
Blick in die Zukunft: Welche Rolle spielt die Suchintention zukünftig?
Mit der Fokussierung auf Suchintentionen rücken die Interessen und Bedürfnisse der Nutzer in den Mittelpunkt. Gerade heutzutage spielen nutzerorientierte und relevante Inhalte, die echten Mehrwert bieten, eine immer wichtigere Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung. Zudem eröffnen technologische Fortschritte im Bereich KI und maschinelles Lernen neue Möglichkeiten, um Nutzerintentionen noch besser verstehen und identifizieren zu können. Die Bedeutung der Suchintention nimmt in Zukunft also eher zu als ab. Wer Kunden persönlich ansprechen und abholen möchte, sollte sich näher mit dem Thema Search Intent befassen.
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