Pagespeed-Optimierung: Best Practices für 2025

Höher, schneller, weiter – wer im Internet mit der Konkurrenz mithalten möchte, muss ständig auf dem neuesten Stand sein und Verbesserungen an seiner Website vornehmen. Mit dem Thema Pagespeed widmet sich dieser Beitrag der Frage, wie sich eine Website „schneller“ und nutzerfreundlicher gestalten lässt. Google hat in diesem Zusammenhang bereits 2020 drei Metriken aufgestellt, die sogenannten Core Web Vitals. Seit März 2024 gibt es eine neue Metrik: den „Interaction to Next Paint“ (INP).

Ladezeit deiner Website optimieren: darauf musst du achten!

Warum ist eine schnelle Ladezeit überhaupt wichtig und welche Rolle spielt sie in Bezug auf das Nutzererlebnis (User Experience) und die Suchmaschinenoptimierung? Du kennst das bestimmt: Im Internet möchtest du schnell an Informationen gelangen, die Aufmerksamkeitsspanne ist stark begrenzt, und wenn eine Website nicht vernünftig lädt, klickst du eben auf eine andere. Genauso wie dir geht es einer Vielzahl von Internetnutzern und genau deshalb ist der Pagespeed (Ladegeschwindigkeit einer Seite) von großer Bedeutung für die User Experience. Mit einer schnellen Ladezeit verbessert sich auch die Benutzererfahrung und bringt vielversprechende Vorteile mit sich:

  • Es springen weniger Nutzer ab (geringere Bounce Rate)
  • Besucher verbringen länger Zeit auf der Website
  • Mehr Umsatz durch bessere Conversion Rates
  • Höhere Benutzerfreundlichkeit und allgemeine Zufriedenheit
  • Größere Chance der langfristigen Kundenbindung

Aber auch für das Ranking und die technische Suchmaschinenoptimierung ist der Pagespeed wichtig. Google hat den Pagespeed als Rankingfaktor sowohl für die Desktop- als auch für die mobile Suche definiert. Hierbei kommt es darauf an, dass Webseiteninhalte möglichst schnell abgerufen und richtig auf dem jeweiligen Endgerät angezeigt werden. Allgemein gilt die Regel: je schneller eine Website lädt, desto besser!

Bisherige Messwerte – Die Core Web Vitals

Der Pagespeed bzw. die Ladegeschwindigkeit einer Seite kann als tatsächliche Ladezeit in Sekunden und somit als fester Wert bezeichnet werden. Es gibt aber auch die „wahrgenommene Ladezeit“, welche einen wesentlichen Einfluss auf die Nutzererfahrung hat. Werfen wir zunächst nochmal einen Blick zurück auf die Google Core Web Vitals. Diese wurden im Frühjahr 2020 vorgestellt und definiert als

„ eine Reihe von Messwerten zur Geschwindigkeit, Reaktionsschnelligkeit und visuellen Stabilität von Websites, mit denen Websiteinhaber die Nutzerfreundlichkeit ihrer Seiten bewerten können.“ (Quelle: Blog von Google Search Central, Mai 2020)

2021 war es dann so weit und es wurden drei Core Web Vitals-Messwerte als neue Rankingfaktoren eingeführt:

  • LCP – Largest Contentful Paint
  • FID – First Input Delay
  • CLS – Cumulative Layout Shift

Der LCP gibt an, wie viel Zeit benötigt wird, bis das größte Element im sichtbaren Bereich einer Seite vollständig geladen ist. Bei diesem Element handelt es sich meistens um ein Bild im Headerbereich, ein Video oder eine Überschrift. Solange der LCP unter 2,5 Sekunden liegt, wird die Ladezeit als „gut“ angesehen.

Der FID hingegen lässt sich als die Zeitspanne zwischen der ersten Interaktion des Nutzers mit der Seite (z. B. dem Klick auf einen Link) bis zur Reaktion des Browsers beschreiben. Es handelt sich um den alten Messwert, der mittlerweile nicht mehr von Google verwendet wird.

Der CLS misst, inwiefern es beim Laden einer Website zu unerwarteten Layoutverschiebungen kommt. Als guter CLS gilt ein niedriger Wert von 0,1.

Neuer Messwert seit März 2024: INP ersetzt FID

Schon 2022 kündigte das Team von Chrome an, den Messwert FID durch einen neuen Wert ersetzen zu wollen. Grund hierfür waren Bedenken bezüglich der Einschränkung auf die „erste Eingabeverzögerung“. Nach einer längeren Testphase wurde der „Interaction to Next Paint“ (INP) am 12. März 2024 als neue, stabile Core Web Vital-Metrik eingeführt.

Wie bereits beim Messwert FID geht es auch bei dem neuen Messwert INP um die Reaktionsgeschwindigkeit, also um die Frage, wie schnell eine Website auf Nutzereingaben reagieren kann. Im Gegensatz zum vorherigen Wert FID misst INP die Reaktionszeit einer Seite auf alle Benutzerinteraktionen anstatt nur auf die erste Interaktion mit der Seite. Die Messung umfasst zudem sowohl den Beginn der Interaktion und die Eingabeverzögerung als auch die Zeit zur Ausführung der Event-Handler bis hin zur visuellen Darstellung. Berücksichtigt wird die gesamte Zeit des Seitenbesuchs eines Nutzers. So ist eine umfassendere Bewertung der Interaktionsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit einer Webseite möglich.

Interaction to Next Paint gibt die längste festgestellte Dauer einer Interaktion nach einem Webseitenbesuch an. Als ein guter INP-Wert gilt eine Reaktionszeit von unter 200 Millisekunden. Liegt der INP zwischen 200 und 500 Millisekunden ist die Reaktionszeit noch verbesserungswürdig. Ein Wert über 500 Millisekunden gilt als schlechte Reaktionsfähigkeit.

Was ist jetzt wichtig bei der Pagespeed-Optimierung?

Mit dem Wechsel von FID zu INP gehen auch einige Veränderungen einher. Um schlechte INP-Werte zu verhindern, sind folgende Aspekte wichtig:

  • Eingabeverzögerungen ausfindig machen und verhindern
  • Verarbeitungsdauer optimieren
  • Präsentationsverzögerungen minimieren
  • Analyse der Interaktionen mittels Felddaten / Labordaten
  • JavaScript optimieren: überflüssige Elemente im JavaScript-Code sollten entfernt werden
  • Code von Drittanbietern entfernen
  • Komplexe, seitenübergreifende Layouts vermeiden
  • DOM-Größe verkleinern

Weitere Informationen zur INP-Optimierung gibt es in diesem Leitfaden von Google.

Natürlich bestehen viele bisherige Messwerte und bewährte Methoden für eine schnellere Ladezeit trotzdem weiterhin. Zu den wichtigsten Maßnahmen in Bezug auf die Pagespeed-Optimierung zählen:

  • Bildoptimierung (Bilder komprimieren, richtig formatieren etc.)
  • Server-Optimierung (schnellen Server wählen, Content Delivery Networks nutzen)
  • Code-Komprimierung (HTML-, CSS- und JavaScript-Dateien komprimieren, überflüssigen Code entfernen)
  • Caching-Systeme (Daten zwischenspeichern und schneller abrufen)

Pagespeed der Website prüfen – so funktioniert es!

Mithilfe von Tools wie Google PageSpeed InsightsWebPageTest oder GTmetrix kann die Ladegeschwindigkeit einer Website einfach analysiert werden. So lassen sich Schwachstellen und geeignete Maßnahmen für die Pagespeed-Optimierung bzw. die Verbesserung der User Experience herausfinden. PageSpeed Insights zeigt beispielsweise auch bereits den INP-Messwert (anstelle des alten Core Web Vitals-Messwertes FID) an. Für ein gutes Ergebnis sollten Werte im grünen Bereich angestrebt werden. Bis zum 9. September 2024 sollen alle Google Chrome-Tools auf den neuen Wert INP umgestellt werden.

Zum Schluss noch der Hinweis, dass der Pagespeed – solange er in einem akzeptablen Zeitrahmen liegt und die User Experience nicht wesentlich beeinträchtigt – keine herausragend wichtige Rolle im klassischen SEO spielt. Hier kommt es in erster Linie auf hochwertigen, hilfreichen und nutzerorientierten Content an. Dieser rückt mit dem neuen Core- und Spam-Update von Google noch einmal mehr in den Vordergrund. Trotzdem ist der Pagespeed gerade im technischen SEO-Bereich ein entscheidender Faktor, der nicht vernachlässigt werden sollte. Und damit viel Spaß beim Optimieren!

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