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Inklusion im Internet
darauf sollten Sie achten

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Lesezeit – 3 Min.

Inklusion und Barrierefreiheit sind Begriffe, die uns alltäglich immer mehr beschäftigen. Und auch im Internet ist Barrierefreiheit keine Selbstverständlichkeit. Die Nutzerfreundlichkeit einer Seite misst sich auch an der Lesbarkeit für behinderte Nutzer. Screenreader bzw. die maschinelle Lesbarkeit von Inhalten sind ein Meilenstein für die Online Barrierefreiheit.

Screenreader – was können sie?
Bilder und Videos barrierefrei zugänglich machen
Können Alternativtexte als Spam erkannt werden?
Einfache weitere Anpassungen für mehr Online Barrierefreiheit
Ausblick auf eine inklusive Zukunft im Internet

Online & barrierefrei: Anpassungen für Screenreader

So wie für einen Rollstuhlfahrer im Alltag die Rampe, so ist der Screenreader online eine Hilfestellung für Blinde und Seheingeschränkte. Nur eine nutzerfreundliche Webseite bleibt aktuell relevant, deswegen lohnt sich ein Blick auf mögliche Anpassungen für die eigene Seite.

Internet und Inklusion – geht das nicht bereits Hand in Hand? Auf den ersten Blick könnte man das meinen – das Internet als anonymer und allgemein zugänglicher Ort.

Gehbehinderte Menschen können sich online problemlos bewegen, beispielsweise über Virtual Reality oder auch nur anonym im Chat. Blinde Menschen dagegen werden im visuell geprägten Internet vor Herausforderungen gestellt. Screenreader sind in dem Fall eine Hilfestellung, sie übersetzen optische in sprachliche Inhalte.

Wie man seine Webseite auf Screenreadern hin optimiert und was sich zusätzlich anpassen lässt, erfahren Sie in folgendem Artikel.

Screenreader und deren Möglichkeiten

Mit einem Screenreader ist generell eine Software gemeint, die der Bildschirmauslesung dient. Für sehbehinderte Menschen dienen Screenreader als Übersetzer von Text zu Sprache.

Inhalte im Screenreader können vom jeweiligen Programm für Sprachausgabe aus- und vorgelesen oder mit der Braillezeile lesbar gemacht werden. Bei Fotos und Videos bietet sich das alt-Attribut bzw. der Alternativtext an, in dem das Sichtbare beschrieben wird.

Auch mobil sind Seiten mit dem Screenreader auslesbar. Für iOS und Android gibt es jeweils Apps, die als Screenreader fungieren. Screenreader existieren zwar bereits seit den 80ern, haben seitdem aber große Sprünge hinter sich gelegt. Mittlerweile sind sie in der Lage, viele Inhalte bereits ohne zusätzliche Anpassungen auszulesen.

Trotzdem ist es gewinnbringend, seine Inhalte weiterhin an diese Reader anzupassen, um die Nutzerfreundlichkeit weiter zu erhöhen. In der Suchmaschinenoptimierung ist diese ein Faktor, der stetig nur an Bedeutung gewinnt.

Visuelle Inhalte inklusiv gestalten

Um Bilder und Videos auch für seheingeschränkte Nutzer zugänglich zu machen, sollten Sie diese im Alternativtext beschreiben.

So sähe dies beim Einfügen des Bildes in HTML aus:

“Hier

Der Umfang der Beschreibung sollte vom Zweck der visuellen Information abhängig gemacht werden. Für rein dekorative Bilder wird zwar das alt-Attribut genutzt, aber nicht ausgefüllt. Steht aber eine wichtige Aussage oder bestimme Stimmung hinter der Darstellung, kann der Alternativtext ruhig ein paar Worte mehr beinhalten.

Ergänzungen wie „Hier sehen Sie“ sind dagegen zu vermeiden. Mehr als zwei Zeilen und 80 Zeichen sollten nämlich nicht überschritten werden, wenn der Inhalt über die Braillezeile übersichtlich dargestellt werden soll.

Erkennt Google Alternativtexte als Spam?

Zusätzliche Texte gehen auch im Alternativtext nicht an Googles Crawlern vorbei. Deswegen gab es immer wieder Bedenken, dass Google Inhalte im Alternativtext als unsichtbaren Text handelt. Doppelte Inhalte, unsichtbare Texte und Links, heimliche Weiterleitungen etc. enden schnell in einer Penalty.

Googles Webmaster Trends Analysist Gary Illyes bestätigte bereits 2013, dass Webmaster nichts zu befürchten hätten, solange sie im Alternativtext kein Keyword Stuffing betreiben würden. Wer also vorhat, mehrere Seiten SEO optimierte Texte dort verstecken, der könnte am Ende abgestraft werden. Nur solange die versteckten Texte der Nutzerfreundlichkeit dienen, ist keine Abstrafung seitens Google zu befürchten.

Weitere inklusive Anpassungen für Webseiten

Im besten Fall werden keine Captchas genutzt, da diese nur über Sinnes- bzw. meist visuelle Eindrücke zu lösen sind. Sinneseingeschränkte Menschen können auf diese über Captcha gesicherten Inhalte nicht zugreifen. Solche Faktoren kommen nicht-eingeschränkten Nutzern selten sofort in den Sinn, weswegen sich auch ein letztendlicher Test mit einem Screenreader-Nutzer lohnen kann.

WordPress bietet zudem auch vorgefertigte barrierefreie Themes an – etwa das Kuorinka Theme. In diesem findet man dann beispielsweise den HTML-Button, der direkt zum Inhalt weiterleitet. Dank diesem Button können Nutzer ganz ohne Maus oder Touchpad agieren und sich lediglich mit der Tab-Taste auf die Seite bewegen. Außerdem sind im Theme bereits Landmarks vorhanden, welche der strukturellen Navigation dienen. Seitenregionen werden dank Landmarks Rollen zugewiesen, was ihre Lesbarkeit für den Screenreader erleichtert.

Inklusives Internet der Zukunft

Screenreader benötigen kontinuierlich weniger Anpassungen, um Inhalte vorzulesen oder in Braille auszugeben. Aber sie sind nicht immer noch nicht das Optimum der allgemeinen Barrierefreiheit im Internet. Für Menschen mit einem Rest Sehvermögen oder Hörbehinderungen wird eine rein Screenreader-angepasste Seite eventuell nicht ausreichen. Gerade weil das Thema Inklusion immer mehr an Wichtigkeit gewinnt, müssen auch Webmaster mehr Faktoren beachten. Und wie immer gilt: Google belohnt nutzerfreundliche Seiten.

Auch ohne den sozialen Faktor der inklusiven Webgestaltung, ist die barrierefreie Webseite zum aktuellen Standard geworden. So wie einst eine Umstellung auf responsive Webdesign stattfand und 2015 zum Rankingfaktor wurde, könnte es irgendwann auch dem barrierefreien Webdesign gehen.

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