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SEO

Die Facettensuche als
nutzerfreundliches Suchverfahren

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Lesezeit – 4 Min.

Exakt das finden was man sucht? Die Facettensuche macht es möglich. Sowohl Google selbst als auch Onlineshops bieten die Möglichkeit, bei der Suche nach verschiedensten Kriterien zu filtern. Suchergebnisse werden eingeschränkt und sollen dadurch schneller zum Ergebnis führen. Aber Vorsicht, bei der Optimierung für die Facettensuche lauern einige Fallstricke.

Facettensuche, Filternavigation, Unternavigation – wo liegen die Unterschiede?
Mögliche Probleme
Duplicate Content, Linkjuice und Crawler
Facetten-Seiten analysieren
Entfernung aus dem Index – immer eine Lösung?
Fazit zur Facettensuche

Was ist die Facettensuche?

Die Facettensuche kann Nutzern erleichtern, die gesuchten Produkte aufzufinden. Damit Sie jedoch überhaupt erst auf Ihre Seite stoßen, sind bei diesem Suchverfahren einige SEO-spezifische Besonderheiten zu beachten. Wie Sie die Facettensuche zu Ihrem Vorteil (und natürlich dem der Nutzer) verwenden können, erfahren Sie hier!

Ob bei Google-Suche oder in einem Online-Shop – ein schnelles und exaktes Suchergebnis ist immer das Ziel. Dank der Facettensuche lassen sich Suchvorgänge ganz einfach filtern. Vor allem im E-Commerce sind genaue und fixe Ergebnisse ein wichtiges Kaufargument.

Je länger ein Nutzer bei der Suche braucht, desto unwahrscheinlicher wird ein Kauf. Das macht die Facettensuche zu einem wichtigen Kriterium der Suchmaschinenoptimierung. Was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie in folgendem Artikel.

Vorsicht Verwechslungsgefahr! Facettensuche und andere Tools

Die Facettensuche hat verwandte Tools, mit denen sie nicht verwechselt werden sollte: Die Filternavigation und die Unternavigation. Bei allen dreien handelt es sich um Navigationstools, die zumeist auf kategorisierten Seiten verwendet werden. Zum Vergleich:

Filternavigation: eindimensionale Suchnavigation, mit möglichem Filterwechsel

Unternavigation: Suchnavigation über wechselbare Kategorien, meist auf der linken Seite

Facettensuche:  mehrdimensionale Suchnavigation, nach verschiedenen Eigenschaften und Werten

Hin und wieder ist mit der Filternavigation sogar die Facettensuche gemeint, auch wenn sich diese Varianten streng genommen voneinander unterscheiden. Die Facettensuche ermöglicht eine differenzierte Suche über mehrere Kriterien gleichzeitig.

In den meisten Onlineshops sind dadurch Kategorien wie Preis, Marke, Geschlecht, Größe, Farbe, Typ, Material etc. einstellbar. Dadurch wird die Seitennavigation nutzerfreundlich gestaltet. Und daher findet man diese Art der Navigation auch auf Immobilien- und sogar Rezept-Seiten. Je mehr Produkte oder Content eine Seite angehäuft hat, desto empfehlenswerter ist ein differenzierter Suchfilter.

Facettensuche und SEO

Duplicate Content

Auf den ersten Blick wirkt die Facettensuche wie ein Tool, welches Google und Co. grundsätzlich befürworten würden. Nur ist nicht jede mögliche Umsetzung auch SEO-freundlich.

Bei einem Artikel, der in verschiedene Facetten kategorisiert wird, entstehen mehrere URLs, die alle zum selben Produkt führen. Der erfahrene SEO ahnt schon, was das bedeutet: Duplicate Content. Identische Inhalte auf mehreren URLs führen den Suchmaschinen Algorithmus in die Irre – Parameter URLs sind dadurch Ranking-Konkurrenten.

Wenn beispielsweise Kleidung nach Größe gefiltert wird, werden inhaltlich sehr ähnliche Seiten erzeugt. Genauso sieht es aus, wenn die Kategorie der gefilterten Seite ähnelt. Die Facetten bergen viele Möglichkeiten für Duplicate Content. Außerdem besteht die Gefahr, dass wertvoller Linkjuice verschwendet wird. Für die wichtigen Kategorieseiten bleibt dadurch nicht genug Linkjuice übrig.

Crawling-Ressourcen

Google hat für jede Seite begrenzte Crawling-Ressourcen – der Googlebot besucht nur eine begrenzte Anzahl an Unterseiten. Gerade E-Commerce Webseiten mit einer großen Produktauswahl sollten diese Bedingungen auf dem Schirm haben. Es gilt zu vermeiden, dass Google seine Crawl-Ressourcen für Filter-Seiten aufbraucht. Wichtige Unterseiten könnten daraufhin vom Crawler übergangen werden. Zu viele Kategorien und Filter könnten also kontraproduktiv sein.

Facetten-Seiten prüfen

Damit es eben nicht zu Duplicate Content, sowieso verschwendetem Linkjuice und Crawl-Budget kommt: Es lässt sich leicht überprüfen, ob die Facetten-Seiten im Index sind und ob sie sich problematisch verhalten. Der erste Schritt hierbei kann die Googlesuche selbst sein. Über die erweiterten Suchoperatoren site: und inurl: ist die Indexierung im Nu überprüft.

Einzelne URLs lassen sich über die Search Console auf Indexierung kontrollieren. Für eine Übersicht über das Crawl Verhalten sind Logfiles nützlich. Falls sich dort zeigt, dass Facetten- statt wichtiger Kategorie-Seiten gecrawlt werden, besteht auch hier Handlungsbedarf. Was sollte man nun tun?

Facetten-Seiten aus dem Index nehmen

Robots-Tag: Für die betreffenden Facetten-Seiten den Robots-Tag auf Noindex stellen -> sowohl Duplicate Content als auch Indexierung werden verhindert, aber: Linkjuice sowieso Crawling Ressourcen werden weiterhin verbraucht

Robots.txt Datei: In der txt Datei festlegen welche Seiten gecrawlt werden sollen und welche nicht -> Google darf ausgeschlossene Seiten nicht mehr besuchen, aber: kann auch Robots-Tag-Anweisungen nicht mehr auslesen, bereits im Index enthaltene URLs werden nicht entfernt

Canonical-Tag: Ein Canonical Tag im Quelltext vermittelt Google ob die Seite indexiert werden soll, aber: hiermit wird nur die Indexierung verhindert und Linkjuice festgelegt

Google Search Console: Die Google-eigene Search Console erlaubt den Zugriff auf die URL Parameter -> Parameter können ausgetauscht und vom Crawling ausgenommen werden, aber: funktioniert nur für Google und URL-Präfix Seiten

PRG Pattern: Über Post-Redirect-Get wird Googles Zugriff auf Facetten-URLs gestoppt -> URL bleibt unverändert, aber wird von Google nicht wahrgenommen

Fazit

Die Facettensuche ist also ein praktisches Tool – vor allem, wenn die Webseite eine große Anzahl von Produkten, Rezepten und Ähnlichem beinhaltet. Stellt sich nur noch die Frage: Wann lohnt sich welches Tool und sollten Facetten-Seiten grundsätzlich aus dem Index genommen werden? Wie so häufig, hängt das von der jeweiligen Seite ab. Meist macht eine Kombination der genannten Lösungen Sinn.

Die schnellste Lösung ist der Einsatz des Noindex-Tag, ohne weiteren Canonical-Tag. Allerdings: Wenn die Webanalyse-Tools aufzeigen, dass die Nachfrage zu bestimmten Facetten groß ist, kann eine Indexierung sogar vorteilhaft sein. Wenn keine besteht, sollten mindestens das PRG-Pattern und der Canonical-Tag zum Einsatz kommen.

Wer sichergehen will und die Zeit hat, definiert zusätzlich die Parameter in der Google Search Console. Wenn hauptsächlich das Crawling Probleme bereitet, ist dafür schnell eine Robots.txt Datei erstellt. Zusätzlich können die Links über das PRG Pattern maskiert werden. Facetten-Seiten sollten dementsprechend immer individuell analysiert und bearbeitet werden.

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