SEO
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Core Web Vitals ist der Name der neuen Google-Metriken, die in Zukunft die User Experience von Webseiten bewerten sollen. Mit gut sechs Monaten Vorlauf hatte Google bereits angekündigt, der Nutzererfahrung in Zukunft mehr Wert beizumessen und besonders nutzerfreundlichen Seiten Pluspunkte im Ranking zu gewähren. In unserem Artikel wollen wir klären, welche Optimierungen für SEOs von Vorteil sind.
Core Web Vitals als Rankingfaktor
User Experience im Vordergrund
Largest Contentful Paint
First Input Delay
Cumulative Layout Shift
So funktioniert die Optimierung
Die positive Nutzererfahrung ist schon seit langer Zeit ein wichtiges Stichwort innerhalb der SEO-Welt. Zum Core Update im Mai letzten Jahres kündigte Google an, sie noch stärker in den Mittelpunkt der Optimierungsbemühungen zu rücken. Nun ist es amtlich: Zum Mai 2021 ergänzen die sogenannten Core Web Vitals die Liste der Rankingfaktoren.
Alles neu macht der Mai! Also, offiziell jedenfalls. Denn das, was sich im Google Algorithmus dieses Jahr verändern soll, wird in der Praxis ohnehin schon von den meisten SEO-Marketern berücksichtigt: Geringe Lade- und Reaktionszeiten beispielsweise werden ohnehin schon in Optimierungsarbeiten miteinbezogen, damit die Webseite aufgrund einer hohen Absprungrate nicht negativ bewertet wird. Neu jedoch ist, dass Google nun drei Kennzahlen formuliert hat, die unmittelbar in die Bewertung einer Webseite einfließen werden. Diese lauten vorerst:
- Largest Contentful Paint (LCP): Dieser Wert gibt die Ladedauer an, die der Hauptinhalt der Webseite benötigt. Zuvor wurde eher das Erscheinen des Contents berücksichtigt (First Contentful Paint), nun liegt der Fokus hingegen auf der Zeit zwischen der Anforderung der Seite und dem Erscheinen des Hauptcontents. Gute Werte erzielen Seiten, deren Ladezeit bei weniger als 2,5 Sekunden liegt. Als schlecht gilt alles, was mehr als 4 Sekunden braucht.
- First Input Delay (FID): Hier wird gemessen, wie schnell der Nutzer mit der Seite interagieren kann. Das bedeutet, dass hier eine möglichst zügige Reaktion der Seite gefordert ist, wenn etwa ein Link angeklickt oder ein Formular ausgefüllt werden soll. Weniger als 0,1 Sekunden bedeutet einen guten Wert. Kritisch wird es schon bei mehr als 0,3 Sekunden.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Mithilfe dieser Kennzahl wird gemessen, ob und wie sehr sich das Layout nach dem Laden noch ändert – sprich: die visuelle Stabilität einer Webseite steht hier im Vordergrund. Wenn sehr komplexe Webseiten Inhalte laden, geschieht dies häufig so, dass es für den Nutzer nicht ersichtlich ist. Diese asynchron im Hintergrund ladenden Teile müssen jedoch auf die erfahrbaren Ladevorgänge abgepasst sein, damit die Inhalte der Seite nicht herumspringen und für Frustration sorgen. Gemessen wird also, wie oft sich die bereits sichtbaren Elemente verschieben. Optimal ist hierbei ein Wert von 0,1. Ab 0,25 gilt die Kennzahl als nachteilig.
Diese drei zentralen Punkte markieren den Start der Core Web Vitals als Rankingfaktor – doch ist davon auszugehen, dass Google diese Kennzahlen schon in naher Zukunft erweitern wird. Zusätzlich wird in der Suchergebnisliste visuell dargestellt werden, welche Seiten diese Kriterien erfüllen.
Darum sind Core Web Vitals künftig so wichtig
User Experience gehört schon seit einer längeren Zeit zu den Rankingfaktoren, die Google für die Bewertung einer Seite heranzieht. Insbesondere seit mobile Webseiten stärker im Fokus sind, ist die Nutzerfreundlichkeit zum zentralen Aspekt der Optimierung geworden.
Durch die neuen Kennzahlen der Core Web Vitals ergibt sich im Hinblick auf den Rankingfaktor User Experience eine Neubewertung, die sich auch auf die Suchmaschinenoptimierung auswirkt – selbst bei kleinen Abweichungen innerhalb des Scores. Insbesondere der neu eingeführte Wert CLS erscheint im Hinblick auf die immer komplexer werdenden Webseiten als fast schon überfällig.
Die Messung von Core Web Vitals
Grundsätzlich gibt es für die Messung der Core Web Vitals zwei verschiedene Herangehensweisen, aus deren Kombination sich die besten Aussagen treffen lassen. Eine davon bezieht sich auf künstlich erzeugte Labordaten – aus der Wissenschaft entlehnt, bezeichnet man damit jene Daten, die unter festen und reproduzierbaren Bedingungen entstehen. Ermitteln lassen sich solche Daten beispielsweise im Sistrix-Tool Optimizer.
Alternativ können auch sogenannte Felddaten, also Daten echter Nutzer, herangezogen werden. Diese werden von Tools wie Google Lighthouse oder PageSpeed Insights erhoben. Zusätzlich dazu lassen sich die Kennzahlen in der Google Search Console einsehen. Besonders praktisch – mittels eines Farbsystems wird Ihnen sogleich angezeigt, welche URLs gut, mittelmäßig oder eher schlecht abschneiden.
Die Optimierung der Core Web Vitals
Obwohl die Kennzahlen erst ab Mai offiziell in die Bewertung einfließen, lohnt es sich für Webseitenbetreiber schon jetzt, Ihre Suchmaschinenoptimierung an die neuen KPIs anzupassen. Insbesondere für komplexe Seiten können die verbleibenden Monate gerade genug Zeit sein, um eventuelle Rankingverluste abzufedern. Doch wie soll eine Optimierung im Hinblick auf die neuen Rankingfaktoren Googles ablaufen?
Largest Contentful Paint (LCP) Optimierung
Was das Laden der Hauptinhalte angeht, können verschiedene Probleme die Ursache sein. Eines davon ist die verzögerte Antwort des Servers. Statt einer HTML-Datei empfiehlt Google an dieser Stelle ein Framework, welches den Content der Seite zügiger an den Browser senden kann. Beispielsweise lässt sich hierfür React verwenden.
Zusätzlich dazu kann ein Content Delivery Network helfen, den Nutzerstandort miteinzubeziehen und die Requests schneller zu verarbeiten, indem sie vom nächstgelegenen Server gesendet werden. Ebenso vorteilhaft ist, Third-Party-Connections so frühzeitig wie möglich herzustellen, damit sie die Ladezeiten der Seite nicht unnötig verzögern. Dies gilt ebenso für CSS oder JavaScripte, die möglichst geschmälert werden sollten.
Sonst kann schnell passieren, dass diese das Rendering blockieren. Auch langsam ladende Ressourcen wie Bilder, Videos oder sonstiger Content können sich negativ auf den LCP auswirken. Mindern lässt sich dies indem komprimierte Dateiformate genutzt werden, beispielsweise JPEG 2000, JPEG XP oder WebP. Zusätzlich können bedeutsame Ressourcen vorgeladen werden. Weitere Tipps zur Optimierung gibt Google in seinem eigens dem LCP gewidmeten Blogpost.
First Input Delay (FID) Optimierung
Verbesserungen bei der Interaktionszeit lassen sich etwa damit erwirken, dass die Ausführung bestimmter JavaScripte optimiert wird. Diese können die Interaktionsmöglichkeit des Nutzers blockieren, weshalb sie als sogenannte „Long Tasks“ aufgespalten werden sollten.
Auch jene Skripte, die zwar lange zum Laden brauchen, aber nicht zwingend notwendig sind, sollten in den Hintergrund verlagert werden. Hierbei kann ein Tool wie etwa ein WebWorker helfen, der aufwändige Skripte in einem eigenen Thread ausführt. Die Interaktion sollte zudem stets zuerst geladen werden, um keine Frustration beim User zu erwirken. Auch für die Kennzahl des First Input Delays hat Google einen Blogpost mit weiteren Optimierungsmöglichkeiten vorbereitet, die Sie hier einsehen können.
Cumulative Layout Shift (CLS) Optimierung
Selbstverständlich lassen sich auch für den Cumulative Layout Shift einige Maßnahmen ergreifen, die Ihre Rankingvorteile im Mai sichern können. Hierfür sollten Sie etwa darauf achten, dass sämtliche Bilder und Video-Elemente mit Breiten- und Höhenanhaben versehen sind.
So kann der Browser den benötigten Platz für die Inhalte freihalten, damit sich das Layout nicht zu sehr verschieben muss. Dies gilt auch für Werbung, die mithilfe von Platzhalter-Elementen buchstäblich auf ihren Platz verwiesen werden sollte. Auch Fonts können problematisch sein, wenn sie etwa aus dem Web stammen und erst geladen werden müssen. Ist der gewählte Font beispielsweise etwas breiter, können sich hier Verschiebungen ergeben. Aus diesem Grund sollten Web-Fonts im Idealfall vorgeladen werden. Auch hier gibt Google einige Tipps, die bei der Optimierung für den Cumulative Layout Shift helfen können.
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